Katherina Victoria Reich, Lehrbeauftragte
Tanztherapie ist ein psycho- und körpertherapeutisches Verfahren, das in den vierziger Jahren in den USA entstanden ist und auf uraltem Wissen früherer Kulturen aufbaut. Die Tanztherapie nutzt das künstlerische Medium Tanz und dessen Grundlage – die Bewegung, um die körperlich-seelische Integration des Menschen zu fördern.
Die moderne Tanztherapie greift zwar auf diese Wurzeln zurück, hat sich jedoch inzwischen zu einem differenzierten therapeutischen Verfahren entwickelt. Sie umfasst u.a. Bewegungsdiagnostik, Arbeit am Bewegungsrepertoire, Differenzierung der Wahrnehmung und des Ausdrucks, Schulung von Bewusstheit und Improvisationsfähigkeit.
Dabei verstehen wir Tanztherapie nicht als eine festgelegte Behandlung, sondern als ganzheitlichen körperlich-seelischen Prozess mit folgenden Zielen:
- Verbesserung der körperlichen Selbst- und Fremdwahrnehmung
von persönlichen – eventuell eingeschränkten – Bewegungsmustern, von Ausdruck und Ausstrahlung; Arbeit am „inneren Körperbild“
- Erweiterung des persönlichen Bewegungs- und Ausdruckspotentials
durch spezifische Arbeit mit dem Körper, dem Atem und der Stimme; Lösen von Blockaden, die bisher unbewusst die Bewegungsfreiheit hemmten und innere und äussere Haltung in Übereinstimmung bringen
- Steigerung des Erlebnisvermögens
und der Fähigkeit mit Gefühlen umzugehen (mit „positiven“ wie mit „negativen“)
- Förderung der Kontaktfähigkeit
Im Dialog mit Anderen (TherapeutIn wie KlientIn) eigene Beziehungs- und Verhaltensmuster erkennen und erweitern
- Befähigung, Erfahrungen zu reflektieren
und zu formulieren und das im Tanz Erlebte im Gespräch zu verarbeiten
Mit den Mitteln Tanz, Bewegung, Körper- und Bewusstseinsarbeit helfen wir:
- das Selbstwertgefühl zu stärken
als Grundlage für mehr Selbstentfaltung und Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten, auch in der Kommunikation mit anderen.
- einen Raum zu schaffen,
Erleben und Erkenntnis möglich sind.
- das „innere Kind“ zu befreien
aus einengenden und niederdrückenden Zwängen zu befreien.
- den Lernenden
im choreographischen Tanz Befindlichkeiten und Ängste darzustellen, und die Vorstellung ihrer Entfaltung nach der Befreiung aus alten, ungeschriebenen Gesetzen auszudrücken. Tanzend leiten die Lernenden ihre Metamorphose ein und drücken aus, wie frei und verantwortungsbewusst sie danach sein möchten.
- als spezielle Schulung
die Tanztherapie auch mit Kindern und Jugendlichen anzuwenden.Der Anwendungsbereich der Tanztherapie reicht von den unterschiedlichsten Formen von Neuroseformen bis hin zu Borderline-Erkrankungen und Psychosen. Da die Tanztherapie nicht im gleichen Ausmass auf die verbale Ebene festgelegt ist wie andere Therapieformen, ist sie auch besonders effektiv bei Frühstörungen, deren Entstehung in der Zeit vor dem Spracherwerb liegt. Sie bietet ausserdem durch den starken Einbezug des Körperlichen und durch ihren ganzheitlichen Ansatz einen neuen Beitrag zur psychosomatischen Behandlung.
- Tanztherapie
wird heute sowohl als Gruppentherapie als auch als Einzeltherapie eingesetzt
- Anwendungsbereiche
Sie kann sowohl in klinischen und therapeutischen Einrichtungen, Beratungsstellen und psychologisch-medizinischen Praxen, als auch in (Sonder-)Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen und Rehabilitationszentren zur Anwendung kommen
- Sie kann sowohl in klinischen und therapeutischen Einrichtungen,
Beratungsstellen und psychologisch-medizinischen Praxen, als auch in (Sonder-)Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen und Rehabilitationszentren zur Anwendung kommen - Für in sozialen Institutionen Tätige
kann sie zudem einen wertvollen Beitrag leisten in den Bereichen Teambildung, Konfliktmanagement und zur Prävention des „Burn-out Syndroms“.
- Tanztherapie
wird auch in freien Kursen zur Selbstentfaltung und Weiterbildung angebotenNach der vierjährigen Ausbildung zur Tanztherapeutin/zum Tanztherapeuten sind wir fähig zu selbständiger Arbeit in Institutionen wie Heimen, Kliniken, Praxen etc. sowie als freie/-r Kursleiter/-in.